Karolina Juodelyte (geb. 1990 in Litauen) „zählt zu den führenden Konzertorganisten, die bei technischer Brillianz über eine reife künstlerische Gestaltung verfügt” (Axel Engels in „Westfälische Nachrichten”, 2019).
Ihre erste Begegnung mit der Musik hatte sie bereits im Alter von sechs Jahren mit dem Eintritt in die Ciurlionis-Kunst-Schule in Vilnius. Ihr erstes Instrument war das Klavier. Im Alter von 12 Jahren erlernte sie das Orgelspiel bei Vida Prekeryte. Sie studierte zunächst an der Litauischen Akademie für Musik und Theater parallel Orgel (Prof. Gediminas Kviklys und Prof. Virginija Survilaitė) und Musikwissenschaft sowie im Rahmen verschiedener Austauschprogramme an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien (Prof. Roman Summereder) und an der Sibelius Akademie in Helsinki (Prof. Kari Jussila). An der Hochschule für Musik in Detmold legte sie ihr Master und Konzertexamen bei Prof. Martin Sander ab. Außerdem erwarb sie dort einen Bachelor in Kirchenmusik. Im Jahr 2021 hat sie ihr Masterstudium für Kirchenmusik an der Universität der Künste Berlin abgeschlossen. Karolina Juodelyte erlangte Anerkennung durch Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben. 2011 gewann sie den Internationalen Ciurlionis-Wettbewerb in Vilnius und erhielt sechs Sonderpreise (beste Darbietung der Werke von M. K. Ciurlionis, beste Darbietung der Fuge b-moll von M. K. Ciurlionis, kreativste Interpretation der gegenwärtigen Musik, artistischster Auftritt, jüngste Finalistin, Möglichkeit des Auftritts in der Litauischen Nationalphilharmonie). 2012 bekam sie den dritten Preis beim Internationalen L. Janacek-Wettbewerb in Brno (Tschechische Republik). 2014 gewann sie einen Preis beim Interpretationswettbewerb des Alumnivereins und des AStA der Hochschule für Musik Detmold. Im gleichen Jahr bekam sie einen Sonderpreis für die beste zweite Runde beim Internationalen Petr-Eben-Wettbewerb in Opava, Tschechische Republik. 2015 gewann sie den 2. Platz und einen Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks von J. P. Sweelinck beim 9. internationalen J. P. Sweelinck-Orgelwettbewerb in Danzig (Polen). 2017 erhielt sie den 3. Platz beim 1. Internationalen Orgelwettbewerb in Bialystok (Polen) und war Halbfinalistin beim 8. Internationalen Orgelwettbewerb in Musashino-Tokyo (Japan). In 2019 war sie Preisträgerin beim 2. Internationalen Orgelwettbewerb in Shanghai (China). In 2020 erhiel sie den 3. Platz beim 8. Internationalen Franz Schmidt Orgelwettbewerb in Wien (Österreich). Karolina Juodelyte hat bereits viele Konzerte sowohl als Solistin als auch als Kammermusikinterpretin bei nationalen und internationalen Festivals in Deutschland, Finnland, Litauen, Österreich, Polen, Russland, Italien, Kroatien und der Tschechischen Republik gespielt und Meisterkurse bei namhaften Organisten (G. Bovet, D. Roth, J. Tuma, H. Lucke, T. Jellema, D. Tagliente, S. Cherepanov, H. O. Ericsson, A. Frey, H. Vogel, L. van Doesselar u.a.) besucht. Sie tritt mit Orchestern wie der Dresdner Philharmonie, Konzerthausorchester Berlin, ORSO-Philharmoniker, den Bielefelder Philharmonikern, der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem Litauischen Kammerorchester, der Orchestergesellschaft Detmold, den Magdeburger Philharmonikern, dem Kammerorchester Berliner Cappella, der Kammersymphonie Berlin und Concertino Berlin auf. Ende 2020 hat sie eine CD „The Road to Silence“ mit der zeitgenössischen litauischen Orgelmusik eingespielt (MAMA-Studios). Ihre CD (Odradek Records, 2018) mit der Aufnahme des Concerto für Orgel, Violine und Kammerorchester des litauischen Komponisten Julius Juzeliūnas zusammen mit dem führenden litauischen Violinisten Džeraldas Bidva, der Dirigentin Adrija Čepaitė und dem Litauischen Kammerorchester wurde in die Auswahlliste für die Grammy-Awards 2019 aufgenommen. Weitere CDs hat sie mit dem Litauischen Streichquartett (Lithuanian National Philharmonic Society, 2013) und der Opernsängerin Nora Petročenko („MAMA Studios“, 2016) eingespielt. Seit 2017 hat sie alle Uraufführungen der Orgelstücke derlitauischen Komponisten anlässlich der Internationalen Musikwissenschaftkonferenz in Litauen gespielt. Sie unterrichtet außerdem an der Hochschule für Musik und Theater in Vilnius. In 2019 wirkte sie an einem Musikvideo des Regisseurs Darius Abaris mit, welches mit Livemusik der Litauischen Philharmonie unter der Leitung von Robertas Šervenikas während der Veranstaltung im Litauischen Operntheater anlässlich des litauischen Unabhängigkeitstages gezeigt wurde. Im gleichen Jahr trat sie in der Litauischen Philharmonie zusammen mit dem Litauischen Kammerorchester unter der Leitung von Sergey Krylov auf. 2012 und 2013 bekam sie von Litauens Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite und von der Vorsitzenden des Litauischen Seimas Irena Degutiene einen Dank ausgesprochen. Sie war sie Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Detmold und der A. Teopfer-Stiftung (Concerto-Musikstipendium). Von 2015 bis 2017 war sie Organistin und Chorleiterin an der evangelisch-reformierte Kirche in Detmold-Heiligenkirchen. Von 2020 bis 2021 war K.Juodelyte eine Kantorin an der Paulus-Gemeinde Berlin/Tempelhof. Seit Juli 2022 ist sie Kirchenmusikerin an der Heilige-Familie-Kirche in Lichterfelde (Berlin). |